Wege sind sondelbar

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Gerade den Jahreswechsel nutzen viele zur Inventur. Er ist willkommener Anlass, sich der Dinge zu vergewissern, die man hat, und man findet nicht selten auch Dinge, denen man sich entledigen kann, ohne sie später zu vermissen. So standen auch wir unlängst bei einer Aufräumaktion in unserm Keller vor etwas, von dem wir zwar wussten, dass wir es haben, aber nicht wussten, warum wir es noch weitere Jahre behalten sollten: Opas Münzsammlung!

Was mag die Sammlung von Kursmünzen aus aller Herren Länder heute wert sein? Es müssen Millionen sein. Oder doch nicht? Der Antwort auf diese Frage nachzugehen, schien uns ein Graus. Die Gefahr, als Ahnungsloser von Händlern und halbseidenen Numismatikern über‘s Ohr gehauen zu werden, war offensichtlich. Nominalwert, Materialwert und Sammlerwert lagen irgendwo zwischen objektiv und superspekulativ.

Dankenswerterweise führte uns eine kurze Recherche zu zwei Herren, die sich das Problemchen angesehen und bewertet haben. Deren Herleitung des ermittelten Wertes der Sammlung war für uns schlüssig und nachvollziehbar, auch wenn nicht letzte Zweifel ausgeräumt werden konnten, dass es nicht irgendwo auf dieser Welt einen noch größeren Laien gibt, der uns den 10-fachen Preis bezahlt hätte. Die Zeit, denjenigen zu finden, waren wir in jedem Fall nicht bereit, aufzubringen. Dieser Tatsache allerdings waren wir uns sehr gewiss!

Die Münzsammlung sind wir inzwischen los. Allerdings weckte die beiläufige Erzählung eines der beiden Herren von einem weiteren seiner Hobbys bei einem von uns höchste Aufmerksamkeit. Herr Esters - so dessen Name - ist Sondelgänger. Mit seinem Detektor ist er in ganz Deutschland unterwegs und bringt Verborgenes zurück an das Tageslicht. Schmuck und Alltagsgegenstände der Römer und Münzen, mit denen die Kelten bereits vor mehr als 2.000 Jahren ihre Brötchen bezahlt haben.

Herr Esters ist einer der Organisatoren der Deutschen Schatzsucher Meisterschaft, die in diesem Jahr nahe Trier ausgetragen wird. Und weil Schatzsucher das richtige Equipment brauchen, war Herr Esters so freundlich, einem von uns einen semi-professionellen Metaldetektor aus seinem Bestand samt weiterer nützlicher Utensilien verpackt in einem Riesenrucksack leihweise zu überlassen.

Nun ja, die Münzsammlung sind wir los. Und bestens ausgestattet, neue alte Münzen zu sammeln. Den gewonnenen Platz im Keller halten wir erst mal frei! Man kann ja nie wissen. Auch nahe dem Sportplatz unseres Wohnortes sei ein Lager der alten Römer dokumentiert…