Kaiser

Mausoleum von Wilhelm II. und die Gräber seiner Dackel

Gestern sei der Kaiser verstorben. Franz Beckenbauer ist tot. Tatsächlich aber ist der letzte deutsche Kaiser bereits am 4.7.1941 verstorben. Im Exil. Und tatsächlich wollte es der Zufall, dass wir gerade gestern den lange gehegten Plan umgesetzt haben, das Museum Haus Doorn zu besuchen.

Die gleichnamige Stadt Doorn liegt in den Niederlanden zwischen Nijmegen und Utrecht. Etwas mehr als eine Stunde Fahrzeit entfernt von unserem Wohnort. Hier in Doorn ist der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. begraben. Sein Mausoleum liegt im Park von Haus Doorn. Und Haus Doorn ist das Anwesen, in dem jener Kaiser seine letzten Jahre verbracht hat. Heute ist jenes Haus Doorn ein Museum.

Unser Besuch dort liess uns mit mehr Fragen zurück, als wir geahnt haben. Warum ist kaum eines der Exponate auf Deutsch beschrieben? Wie hat man es vermocht, das Inventar aus dem Berliner Stadtschloss, dem Schloss Bellevue, dem Charlottenburger Schloss und dem Neuen Palais in Potsdam in dieses Anwesen in Holland zu quetschen? Auf den Besucher wirken die Räume so, als sei die Zeit stehengeblieben.  Praktisch alle Einrichtungsgegenstände sind noch so vorhanden wie vor 80 Jahren.

Vor allem aber beschäftigte uns die Frage, welch ein Versager dieser Monarch wohl gewesen sein musste, der den ersten Weltkrieg zu verantworten hat, obschon er ihn hätte leicht verhindern können. Sein Traum von einer deutschen Monarchie war in ihm noch bis zu seinem Tod präsent und verband sich mit einem wirren Nationalismus und Realitätsverlust. Fakt ist, dass Wilhelm II. sich auch in seiner Korrespondenz radikal antisemitisch und antidemokratisch äußerte.

Vor 10 Jahren haben wir auf der Rückreise aus einem Frankreichurlaub bereits schon einmal ein anderes Mausoleum besucht. Es war dies das Beinhaus Douaumont nahe der Stadt Verdun. Alleine dort sind im 1. Weltkrieg auf den Schlachtfeldern über 300.000 Menschen gestorben - Franzosen und Deutsche. Und das alles nur wegen einer historischen Fehlbesetzung auf einem Chef-Sessel in Berlin!

Achtung Leute! Beim nächsten Mal werden es wahrscheinlich nicht die Österreicher sein, welche die Einhaltung der von uns Deutschen gemachten bedingungslosen Zusagen fordern werden. Das Ergebnis aber wird noch verheerender sein!

Die Gräber von 300.000 gefallenen Soldaten auf dem Schlachtfeld von Verdun