Jacquard

Ganz gleich, ob Seide, Baumwolle, Flachs, Damast oder irgendeine Kunstfaser, das Prinzip ist stets das gleiche und seit Jahrtausenden erprobt: Schussfäden kreuzen Kettfäden von Rechts nach Links. Stoffe werden gewebt!

Und das Prinzip des Webens wurde kontinuierlich verbessert. Im Jahre 1805 hat der Seidenweber Joseph-Marie Jacquard jenen Webstuhl erfunden, der bis heute seinen Namen trägt. Lochkarten steuern Platinen und verweben die Garne zu den eindrucksvollsten Mustern. Reproduzierbar. Immer und immer wieder gleich. Einige funktionsfähige Jacquard-Webstühle stehen im “Haus der Seidenkultur” in Krefeld.

Die Zeit der Lochkarten liegt in der Vergangenheit. Moderne Jacquard-Webstühle steuern bis zu 24.000 Platinen. Ein Computer steuert sie. Eine Choreographie tanzender Nadeln. Kettfäden, die sich heben oder auch nicht. Schussfäden, die sichtbar werden oder nicht. Komplexe Muster.

Das TextielMuseum in Tilburg zeigt sehr anschaulich, was heute mit Garn möglich ist. Schön auch, dass das TextielLab nicht zurück, sondern in die Zukunft schaut.